Eine Fachfrau für Dating und Beziehungen warnt vor einem häufigen Fehler, den ältere Menschen machen. Für viele ältere Menschen bricht eine Welt zusammen, wenn eine langjährige Beziehung endet oder der Partner stirbt. Doch welche spezifischen Probleme können beim Wiedereinstieg in die Dating-Welt auf sie zukommen? Eine Beziehungs-Expertin gibt Antworten 

Welche typischen Fehler machen Senioren beim Dating? 

Die Beziehungsexpertin erklärt, dass ältere Menschen oft dazu neigen, Rituale, die sie mit ihrem vorherigen Partner hatten, auf den neuen Partner zu übertragen. Da sie bereits einen langen Lebensabschnitt hinter sich haben, beispielsweise mit erwachsenen Kindern, sind ihre eigenen Rituale bereits festgefahren. 

Können Sie ein Beispiel für solche Rituale geben? 

Ja, zum Beispiel haben sie mit ihrem Ex-Partner immer um 18 Uhr zu Abend gegessen, um 20 Uhr Nachrichten geschaut und sind am Wochenende an den Tegernsee gefahren. Diese Gewohnheiten erwarten sie dann auch von ihrem neuen Partner. 

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Und wie sieht es mit älteren Singles aus? 

Ältere Menschen, die lange alleine gelebt haben, haben oft ihre eigenen Rituale und sind manchmal auch ängstlich, sich auf etwas Neues einzulassen. Dadurch können sie den anderen ungewollt von sich stoßen. Diese beiden Faktoren sind die größten Datingfehler im Alter: zu große emotionale Distanz oder ein eingefahrenes Lebenskonzept. 

Wie kann man vermeiden, alte Fehler in neuen Beziehungen zu wiederholen? 

Es ist wichtig zu erkennen, dass man es mit einem völlig neuen Menschen und einer neuen Beziehung zu tun hat, die nichts mit der Vergangenheit zu tun hat. Alte Konfliktmuster sollten vermieden werden, um Platz für neue, positive Erfahrungen zu schaffen. Ein häufiges Problem ist, dass bei auftretenden Problemen automatisch alte Verhaltensweisen ausgelöst werden. Diese müssen bewusst unterbrochen werden, indem man sich selbst und sein eigenes Verhalten reflektiert. 

Sind ältere Menschen hierbei anfälliger als jüngere? 

Ja, ältere Menschen haben oft ein Leben lang bestimmte Rituale und Gewohnheiten entwickelt. Jüngere Menschen sind meist flexibler und offen für Veränderungen. Im Alter neigt man zudem eher dazu, sich zurückzuziehen und ein Einzelgänger zu werden. 

Was gilt es zu beachten, wenn der Ex-Partner verstorben ist? 

Besonders in fortgeschrittenem Alter ist es nicht ungewöhnlich, dass der ehemalige Partner bereits verstorben ist. In dieser Situation kann der Wunsch entstehen, Dinge besser machen zu wollen, die in der vergangenen Beziehung nicht geklappt haben. Das kann positiv sein, wenn man sich beispielsweise vornimmt, weniger zu streiten. Negative Auswirkungen hat es jedoch, wenn man versucht, eine Ersatzperson für den verstorbenen Partner zu finden. Es ist wichtig, die Vergangenheit loszulassen und die neue Beziehung als unabhängiges Ereignis zu betrachten. 

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Wie kann sich das zeigen? 

Wenn man von einem früheren Partner betrogen wurde, kann es sein, dass man beim neuen Partner Rat, Hilfe, Verständnis und Unterstützung sucht. Andererseits kann man ihm schnell Untreue unterstellen, auch wenn er noch nie fremdgegangen ist. Wenn der Ex-Partner an einer ungesunden Lebensweise verstorben ist, kann man versuchen, den neuen Partner zu einem gesünderen Lebensstil zu drängen. 

Wenn auch noch eine bestehende Familie mit Kindern im Spiel ist, was bedeutet das? 

Das hängt davon ab, wie man es den Kindern erklärt. Kinder haben oft Angst um ihr Erbe, wenn es neue Partner der Eltern gibt. Oder sie akzeptieren den neuen Partner nicht wegen der Erinnerung an den verstorbenen Elternteil. In manchen Fällen muss man sogar entscheiden zwischen den Kindern und dem Partner. 

Stellen sich neue Partner manchmal vor Probleme mit der Familie des/der Auserwählten? 

Es kommt vor, dass sie versuchen, sich in die Erziehung der erwachsenen Kinder einzumischen. Oft geht es dabei auch um finanzielle Angelegenheiten. Das ist jedoch keine Lösung. Respekt für das bestehende Familiengefüge ist unabdingbar. 

Sind also Grenzen wichtig? 

Ja, und auch Selbstbeherrschung. In manchen Fällen können sowohl Eltern als auch Kinder bestimmte Grenzen überschreiten. Das stellt eine große Belastung dar, die beim Dating unter Jüngeren seltener vorkommt. 

Welche Herausforderungen gibt es für die Altersgruppe Ü50

Die Generation 50 Plus befindet sich oft mitten im Leben und in der Karriere. Ein Partner, der mit der Karriere vereinbar ist, ist vonnöten. Die Kinder sind noch nicht so alt – sie sind möglicherweise in der Spätpubertät oder werden gerade selbst Eltern. Der Partner muss also in ein aktives Leben passen. Es wird jedoch erwartet, dass der Partner auch sein eigenes Leben hat. 

Verschiedene Herausforderungen in unterschiedlichen Phasen des Lebens 

Und wie sieht es bei Personen über 60 aus? 

Wenn man die 60 Plus Marke erreicht hat und sich der Ruhestand oder Vorruhestand nähert, stellt sich die Frage, wie man 24 Stunden am Tag zusammen verbringen wird. Es ist wichtig, die idealen Vorstellungen darüber abzugleichen, ob beide Partner beispielsweise weiterarbeiten möchten oder ob der eine lieber den Garten pflegen möchte. Wenn man jedoch einen Kompromiss findet, können Probleme vermieden werden. 

Und was ist mit Personen über 70? 

Bei Personen über 70 kommen körperliche Einschränkungen hinzu, was beide Parteien dazu bringt, abzustimmen, ob sie in Bezug auf ihre körperliche Fitness noch zusammenpassen. Ab einem bestimmten Punkt sind sie aufeinander angewiesen und müssen gemeinsam Wege finden, um mit den Herausforderungen des Alters umzugehen. 

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