Als Senior gibt es viele Dinge, die einem den Alltag erleichtern können – eine Bankvollmacht gehört definitiv dazu. Sie ist nicht nur praktisch, sondern kann in bestimmten Lebenssituationen essenziell sein. Was du über Bankvollmachten wissen solltest, welche Rechte und Pflichten damit einhergehen und wie du sie am besten einrichtest, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist eine Bankvollmacht?
Eine Bankvollmacht – auch Kontovollmacht genannt – erlaubt es einer Person deines Vertrauens, Bankgeschäfte in deinem Namen durchzuführen. Das kann vorübergehend sinnvoll sein, zum Beispiel bei Krankheit, oder dauerhaft, wenn du jemanden benötigst, der dir bei der Verwaltung deiner Finanzen hilft.
Ob Girokonto, Sparbuch oder Festgeldkonto: Mit einer Kontovollmacht können wichtige Transaktionen weiterhin durchgeführt werden, auch wenn du dazu einmal nicht mehr selbst in der Lage sein solltest. Als Senior kann dies besonders beruhigend sein, gerade wenn gesundheitliche Einschränkungen hinzukommen.
Die Vorteile einer Bankvollmacht für Senioren
Finanzielle Sicherheit in Notfällen
Im Falle eines Unfalls oder einer Erkrankung können wichtige Zahlungen, wie Miete, Versicherungen oder Pflegekosten, weiterhin geleistet werden.
Entlastung für dich und deine Familie
Gerade wenn du Unterstützung benötigst, kann eine Vertrauensperson dich im Alltag entlasten. So bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
Flexibilität und Vorsorge
Du kannst die Vollmacht individuell gestalten: Möchtest du sie für bestimmte Konten oder nur für bestimmte Aktionen erteilen? Du entscheidest!
Was darf ein Bevollmächtigter mit einer Kontovollmacht tun – und was nicht?
Die Rechte, die mit einer Bankvollmacht einhergehen, sind umfangreich, aber nicht unbegrenzt. Folgendes ist mit einer Vollmacht erlaubt:
- Verfügungen über das Kontoguthaben
- Änderungen und Löschungen von Daueraufträgen
- Annahme und Anerkennung von Kontoauszügen
Jedoch gibt es auch Einschränkungen. So kann der Bevollmächtigte keine weiteren Vollmachten erteilen, Schließfächer mieten oder Kredite abschließen.
Eine Bankvollmacht erteilen: So funktioniert es
Um eine Bankvollmacht zu erteilen, reicht oft ein Formular deiner Hausbank. Du und die Person deines Vertrauens müssen dieses unterzeichnen. Alternativ kannst du die Vollmacht auch online beantragen, wobei die Identitätsprüfung per Post- oder Video-Ident erfolgt.
Tipp: Wähle die Person sorgfältig aus – die Grundlage für eine Bankvollmacht ist absolutes Vertrauen.
Wie lange gilt eine Bankvollmacht?
In den meisten Fällen gilt eine Bankvollmacht ab dem Zeitpunkt der Unterschrift – und oft sogar über den Tod hinaus. Das bedeutet, dass der Bevollmächtigte auch nach deinem Tod Bankgeschäfte erledigen darf, bis ein Erbe die Vollmacht widerruft. Manche Banken handhaben dies jedoch anders, also informiere dich rechtzeitig über die Regelungen deines Instituts.
Was tun, wenn keine Vertrauensperson da ist?
Falls du keine geeignete Person für eine Bankvollmacht hast, gibt es Alternativen. Zum Beispiel kannst du eine Betreuungsverfügung aufsetzen. Damit bestimmst du, wer im Bedarfsfall deine Betreuung übernehmen soll. Das zuständige Gericht kontrolliert die Betreuung und stellt sicher, dass deine Interessen gewahrt bleiben.
Zusätzlicher Tipp: Vorsorgevollmacht in Betracht ziehen
Für Senioren ist es oft sinnvoll, neben der Bankvollmacht auch eine Vorsorgevollmacht zu erstellen. Diese regelt nicht nur finanzielle Angelegenheiten, sondern auch medizinische Entscheidungen. Achte darauf, dass die Vorsorgevollmacht notariell beglaubigt ist, da sie sonst von manchen Banken nicht akzeptiert wird.
Fazit: Bankvollmacht – eine wichtige Entscheidung für Senioren
Eine Bankvollmacht kann dir und deinen Angehörigen das Leben erleichtern. Sie sorgt dafür, dass deine Finanzen auch in schwierigen Zeiten geordnet bleiben. Nimm dir Zeit, um eine vertrauenswürdige Person zu wählen, und informiere dich über die spezifischen Anforderungen deiner Bank. So bist du bestens vorbereitet und kannst dich entspannt zurücklehnen.
Gemeinschaftskonten: Praktisch für Senioren
Ein Gemeinschaftskonto ist eine einfache Möglichkeit, Finanzen gemeinsam zu organisieren. Für Senioren kann es besonders praktisch sein, ob für die Haushaltskasse mit dem Partner, in einer Wohngemeinschaft oder bei gemeinsamen Projekten.
Das Gemeinschaftskonto wird von mehreren Personen geführt, meist von zwei Kontoinhabern. Beide können unabhängig voneinander handeln, wenn es sich um ein sogenanntes „Oder-Konto“ handelt – das übliche Modell bei den meisten Banken. Alternativ gibt es das „Und-Konto“, bei dem alle Transaktionen von beiden Parteien unterschrieben werden müssen. Dieses eignet sich eher für Erbengemeinschaften oder geschäftliche Partnerschaften.
Besonders sinnvoll ist ein Gemeinschaftskonto für Senioren, die Ausgaben wie Miete, Strom oder Einkäufe mit ihrem Partner teilen möchten. Auch in Wohngemeinschaften oder bei der Verwaltung von gemeinsamen Einkünften, etwa aus einer Erbschaft, kann es eine praktische Lösung sein.
Die Kontoführungsgebühren entfallen oft bei regelmäßigem Geldeingang. Angebote lassen sich hier leicht online vergleichen*, um das passende Konto zu finden.
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