Ein deutscher Fußball-Zweitligist hat kürzlich Maßnahmen ergriffen, um den Fleischkonsum einzuschränken. Beim VfL Osnabrück droht nun eine Gehaltskürzung für Mitarbeiter, die Fleisch essen. Eine andere Möglichkeit zur Reduzierung des Verzehrs tierischer Produkte könnten beängstigende Darstellungen mit entsprechenden Hinweisen sein – ähnlich wie die Schockbilder auf Zigarettenpackungen – welche die Verbraucher vor den Auswirkungen von Schnitzel, Steak und Co warnen. 

Klingt das schon unappetitlich? Den Teilnehmern einer Studie ging es jedenfalls so. In dieser Untersuchung wurden die Auswirkungen von Schockhinweisen auf Fleischprodukten getestet. Für diese im Fachmagazin Appetite veröffentlichte Studie legte das Team der psychologischen Fakultät der Universität Durham ihren 1001 fleischessenden Probanden Bilder von mit Warnhinweisen versehenem Fleisch vor. 

Die drei schockierenden Hinweise bezogen sich auf: 

  • gesundheitliche Risiken („WARNUNG: Fleischessen trägt zu schlechter Gesundheit bei“),  
  • Umweltfolgen („WARNUNG: Fleischessen trägt zum Klimawandel bei“)  
  • und Pandemiegefahren („WARNUNG: Flеіѕсhеѕѕеn trägt zυm Pаndеmierisikо bеі“). 
Meat eaters vs. vegans2

Warnhinweise halten Verbraucher vom Essen ab – Studienautor beweist Effekt 

Nachdem die Teilnehmer mit den Bildern konfrontiert wurden, sollten sie zwischen verschiedenen Gerichten wählen – Fleischgerichte, Fisch oder vegetarische/vegane Optionen. Das Ergebnis war eindeutig: In der Gruppe entschieden sich 7-10 Prozent weniger Personen für Fleischgerichte. Die Studie zeigt also, dass Menschen dazu tendieren seltener Fleisch zu essen, wenn sie mit entsprechenden Hinweisen auf die Folgen des Konsums konfrontiert werden. 

Angesichts der traumatischen Corona-Zeit ist es wenig überraschend, dass Warnhinweise vor zukünftigen Pandemie-Ausbrüchen am effektivsten waren und bei den Teilnehmern eine Reduzierung von 10 Prozent beim Verzehr von Fleischgerichten bewirkten. Gesundheitswarnungen führten zu einer Abnahme von 8,8 Prozent und Klimawarnungen veranlassten 7.4 Prozent dazu auf das Essen von Fleisch zu verzichten. Die Studie ergab somit einen möglichen Beitrag zur Förderung umweltfreundlicherer gastronomischer Entscheidungen durch Abschreckungsmaßnahmen auf fleischartigen Produkten. 

Da Warnhinweise bereits gezeigt haben, dass sie den Konsum von Nikotin sowie zuckerhaltigen Getränken und Alkohol reduzieren können; könnte dies auch gelingen, indem man Warnhinweise auf fleischhaltigen Produkten als nationale Maßnahme einführt. 

Schockbilder auf Zigarettenschachteln haben sich bereits in vielen Ländern erfolgreich als abschreckend erwiesen. Nach ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 2016 führten sie zu einem Rückgang des Zigarettenabsatzes um 11,3 Prozent. Die Studienergebnisse der britischen Forschergruppe legen nun nahe, dass dieser Effekt auch auf Lebensmittel übertragbar sein könnte. 

Wer schon einmal an Krebs erkrankt ist, kennt bestimmt aus der Reha die Empfehlung, auf Fleisch oder wenigstens auf Schweinefleisch zu verzichten. Wer mehr über die Zusammenhänge und Hintergründe erfahren will, dem empfehle ich die Lektüre des Buches  

China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise  

von Prof. T. Colin Campbell und Dr. MD Thomas M. Campbell .  

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