WARUM WIRST DU GRAU?
Ähnlich wie unsere Haut altert auch unser Haar.
Um zu verstehen, warum wir graue Haare bekommen, müssen wir uns das Haar und die Haarwurzel genauer anschauen: Der sichtbare Teil des Haares besteht aus vielen Schichten abgestorbener Zellen. An der Basis des Haares befinden sich Talgdrüsen, kleine Blutgefäße und pigmentbildende Zellen namens Melanozyten.
Diese produzieren das Pigment Melanin, welches nicht nur für die Farbe unserer Augen und Haut verantwortlich ist, sondern auch für die Färbung unseres Haares.
Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Aktivität der Melanozyten ab: Sie produzieren weniger Melanin und sterben schließlich ganz ab. Das nachwachsende Haar wird dann durch Luftbläschen ersetzt, wodurch es grau oder weiß erscheint.
GRAUE HAARE SIND EIGENTLICH NICHT GRAU
Viele wissen es nicht: Graues Haar ist eine Täuschung. Denn in Wirklichkeit ist das Haar gar nicht grau, sondern weiß bzw. farblos. Dies wird besonders offensichtlich, wenn der gesamte Kopf ergraut ist.
WARUM IST GRAUES HAAR TROCKENER?
Graues Haar hat eine andere Struktur. Das liegt hauptsächlich daran, dass mit dem Alter die Talgdrüsen in der Haut weniger aktiv sind – dadurch werden einzelne Haare poröser, trocknen schneller aus und fühlen sich steifer an. Der Glanz verschwindet.
WARUM WERDEN MANCHE MENSCHEN FRÜHER GRAU?
Wann unser Haar ergraut und die Melaninproduktion nachlässt, hängt vor allem von unserer Genetik ab. Einige Menschen bekommen schon in ihren Zwanzigern erste graue Haare, während andere bis zum Alter von 50 ihre ursprüngliche Haarfarbe behalten. Wenn jemand vor seinem zwanzigsten Lebensjahr graues Haar bekommt, spricht man vom frühzeitigen Ergrauen.
Im Durchschnitt bekommen die meisten Menschen zwischen ihrem dreißigsten und fünfzigsten Lebensjahr erste graue Haare. Oftmals werden sie zuerst im Schläfenbereich sichtbar, bei Männern sind häufig auch Bart- oder Gesichtshaare betroffen.
Neben den Genen spielt auch unser Lebensstil eine Rolle dabei, wann wir ergrauen werden.
STRESS BESCHLEUNIGT DAS ERGRAUEN DER HAARE Graues Haar ist ein natürliches Zeichen des Älterwerdens. Wie schnell dieses Phänomen auftritt, hängt jedoch nicht nur von den Genen ab: Faktoren wie übermäßiger Stress, Mangel an Vitaminen, Rauchen oder Alkoholkonsum und eine unausgewogene Ernährung können das Auftreten grauer Haare beschleunigen.
Die Verbindung zwischen Stress und grauen Haaren wurde schon seit geraumer Zeit vermutet. Wissenschaftler der Columbia University haben nun den Beweis erbracht: In einer Studie wurden die Teilnehmer gebeten, über einen längeren Zeitraum Tagebücher über ihren erlebten Stress zu führen. Es stellte sich heraus, dass in besonders stressigen Zeiten die Haare der Probanden schneller ergrauten.
Der Grund dafür liegt darin, dass sich die Haarfollikel unter der Haut befinden und somit vom Einfluss von Stresshormonen betroffen sind. Das Ergebnis der Forscher lautet daher: Unsere Haare speichern Informationen über unsere biologische Vergangenheit – ähnlich wie Jahresringe eines Baumes.
Du kannst das Ergrauen deiner Haare zwar nicht verhindern oder rückgängig machen, aber du kannst dein Haar bis zu einem gewissen Grad schön essen. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und Eiweiß, die reich an Kupfer und Keratin ist, bringt gesunde Haare und Nägel hervor. Das Spurenelement Kupfer hat antibakterielle Eigenschaften und das Protein Keratin ist ein wichtiger Baustein für die Gesundheit von Haaren und Fingernägeln.
Folgende Lebensmittel wirken sich besonders positiv auf unsere Mähne aus:
- Fisch: Alle Sorten sind gut fürs Haar. Besonders fettreiche Sorten wie Lachs, Hering, Sardinen und Makrelen eignen sich am besten.
- Eier: In den Eiern steckt eine große Menge an Proteinen, die die Produktion von Kollagen anregen.
- Leinsamen und Leinöl dienen als Quelle für Omega-3-Fettsäuren zur Nahrungsergänzung des Haares sowie seiner Stärkung.
- Walnüsse enthalten Biotin and Vitamin E. Biotin ist unverzichtbar für gesundes Haar.
- Feigen sind eine ausgezeichnete Eisenquelle.
- Die Avocado enthält Vitamin E, welches verbessert Durchblutung der Kopfhaut sowie ihre Sauerstoffversorgung
- Hähnchenfleisch enthält viele Proteine, welche Hauptbestandteil der Haare bilden
GRAUES HAAR RICHTIG PFLEGEN Um graues Haar optimal zu pflegen, ist Feuchtigkeit das Wichtigste – am besten mit Keratin- oder Biotin-Kuren. Zusätzlich freut sich die graue Mähne über Haaröl, wobei Mandel- oder Kokosöl besonders geeignet sind. Außerdem sollte man regelmäßig Spitzen schneiden lassen, da diese aufgrund der trockenen Struktur schneller abbrechen können.
Da graues Haar in der Regel trocken und spröde wirkt, empfehlen Experten ein sogenanntes Glossing beim Friseur: Dabei wird eine spezielle Farbveredelung für graues Haar verwendet, um die Farbe aufzufrischen und dem Haar Glanz zu verleihen.