Klingelt es jetzt öfter an der Tür und quillt dein Briefkasten über? Geht es dabei um deinen Fernsehempfang?  

Dann habe ich einige Hintergrund-Informationen für dich. 

Das Gesetz zur Abschaffung des „Nebenkostenprivilegs“ für Kabelgebühren bedeutet, dass Kabelnetzbetreiber nicht mehr automatisch die Kosten für den Kabelanschluss über die Hausverwaltung auf die Mieter umlegen können. Stattdessen müssen die Betreiber nun neue Wege finden, um Kunden zu gewinnen. Ein gängiger Ansatz ist es, attraktive Angebote für Neukunden zu schnüren, wie beispielsweise kostenlose Zusatzleistungen oder Rabatte in den ersten Vertragsmonaten. Dies soll dazu dienen, die Verluste durch das Wegfallen des Nebenkostenprivilegs auszugleichen und die Kundenbindung zu stärken. Insgesamt bedeutet die Gesetzesänderung also einen Paradigmenwechsel für Kabelnetzbetreiber, die nun verstärkt auf aktive Kundenakquise setzen. Oder deutlicher: die Drücker-Kolonnen geben sich gerade bei uns Senioren die Klinke in die Hand und unser Briefkasten quillt über mit Angeboten. Diese Angebote sehen alle super aus, außer man fängt an, einmal nachzurechnen, was in einem halben oder ganzen Jahr passiert, wenn das lukrative Lockangebot endet. 

Wenn du Kabelfernsehen über einen Receiver von deinem Kabelanbieter empfängst, könnte es sein, dass du jetzt einen neuen Kabel-Receiver kaufen musst. Es gibt einige Tipps, die dir dabei helfen können. Kabelfernsehen sorgt derzeit für Aufregung. Verträge mit Anbietern wie Vodafone laufen aus, und für Mietwohnungen steht der TV-Empfang auf der Kippe. Nachdem Verwaltungen und Vermieter jahrelang die Verträge mit Kabelnetzbetreibern geregelt und die Kosten für die Kabelanschlüsse auf die Nebenkosten umgelegt haben, entfällt Ende Juni 2024 das sogenannte Nebenkostenprivileg. Das bedeutet, dass Mieter nun selbst für ihre Fernsehprogramme sorgen müssen. Oft stellt sich dabei die Frage, ob ein neuer Kabel-Receiver erforderlich ist. Hier erfährst du mehr über die Hardware für den zukünftigen Fernsehempfang. 

kein TV-Empfang

Die meisten Fernsehgeräte sind bereit für den Empfang von Kabelfernsehen.  

Bist du von der Umstellung betroffen? In den meisten Fällen ist die Situation nicht so schlimm, im besten Fall ändert sich nichts oder das Fernseherlebnis wird sogar besser. Welche Maßnahmen du in Bezug auf deine TV-Ausstattung ergreifen musst, hängt davon ab, wie du zukünftig fernsehen möchtest und welche Funktionen du benötigst. Oft reicht ein relativ neuer Fernseher aus, um alle gewünschten Programme zu genießen, ohne dass zusätzliche Receiver oder Boxen notwendig sind. Viele Modelle der letzten Jahre verfügen über integrierte Empfangsteile für Kabel, Antenne und Satellit, darunter auch alle getesteten Geräte in der Bestenliste. Falls du einen neuen Fernseher benötigst, hier geht es zur aktuellen Bestenliste*. Wenn du einen dieser drei Empfangswege nutzt, brauchst du wahrscheinlich kein zusätzliches Gerät. Für den Empfang der Privatsender in HD fällt beim Kabelanbieter eine monatliche Extra-Gebühr an. Dafür erhältst du ein sogenanntes CI+-Modul mit Smartcard, die beide in den entsprechenden Einschub am Fernseher gesteckt werden. Solltest du bisher einen Receiver vom Kabelnetzbetreiber haben, kannst du diesen zurückgeben. 

Kabel-Receiver passend zum TV-Abo  

Ein Kabel-Receiver oder DVB-C-Receiver (Digital Video Broadcasting Cable) ist nur für spezielle Zusatzfunktionen notwendig. Diese beinhalten praktische Aufnahmemöglichkeiten, die über die des Fernsehers hinausgehen, sowie den Zugriff auf Filme und Serien zu jeder gewünschten Zeit. Solche Extras sind oft an bestimmte Abonnements der Kabelnetzbetreiber gebunden, sodass du automatisch den passenden Receiver beim Vertragsabschluss erhältst. Wenn du bereits einen Receiver besitzt und beim Kabelanschluss bleibst, solltest du am besten mit deinem Anbieter über den Kabel-Receiver sprechen. Im schlimmsten Fall ist ein Austausch erforderlich, im besten Fall funktioniert dein aktuelles Gerät weiterhin mit dem neuen Vertrag. Kunden von Sky haben in der Regel den passenden Sky Q Receiver, da nur dieser viele Extras wie die Abrufmöglichkeit von Filmen bietet. Mehr Informationen über Sky findest du hier*. Es gibt auch DVB-C-Receiver im Handel, die beispielsweise für ältere Fernseher interessant sind oder zusätzlichen Komfort wie unabhängige Aufnahmen von den Extra-Paketen der Kabelnetzbetreiber bieten. Modelle mit Aufnahmefunktion starten bei etwa 100 Euro, eine USB-Festplatte dafür kostet ab ca. 50 Euro. Wenn du Privatsender in HD sehen oder aufnehmen möchtest, solltest du vor dem Kauf herausfinden, welches Entschlüsselungsverfahren der Receiver unterstützen muss und dies anschließend mit dem Händler klären. 

Fernsehen über das Internet funktioniert auch ohne Receiver. Wenn du auf Fernsehen über das Internet umsteigst, brauchst du keinen Kabel-Receiver. Das klappt genauso gut nur mit dem Fernseher allein. Auf vielen aktuellen Smart-TVs findest du zum Beispiel die Apps der TV-Anbieter Waipu und Zattoo. Aus jahrelanger eigener Erfahrung kann ich dir Waipu.tv empfehlen. Ich nutze Waipu als Zweitanschluss am Computer im Arbeitszimmer und im Urlaub und bin sehr zufrieden. Hier bekommst du mehr Informationen*. Als kostengünstige Möglichkeit zur Nachrüstung eignen sich Streaming-Sticks, wie zum Beispiel die Amazon Fire TV Sticks, die für Preise ab 30 Euro nahezu jedes Streaming-Angebot auf den Fernseher bringen und somit auch Fernsehen über das Internet (IPTV) ermöglichen. Einige Anbieter haben auch ihre eigene Hardware im Angebot, wie Vodafone mit der Giga TV Net Box oder die MagentaTV One für das TV-Angebot der Telekom. Sei vorsichtig vor fragwürdigen Angeboten im Internet. Wenn dir alle Fernsehprogramme lebenslang mit einer 49-Euro-TV-Box versprochen werden, handelt es sich offensichtlich um Abzocke. 

Zusammenfassung

Auch wenn sich die Technologie des Kabelanschlusses ändert, ist es selten notwendig, einen neuen Kabel-Receiver anzuschaffen. Selbst alte Fernsehgeräte können normale TV-Programme empfangen. Bestehende Receiver von Vodafone oder anderen Anbietern können oft weiterhin genutzt werden, andernfalls bieten die Kabelnetzbetreiber passende Empfangsboxen an. Im Notfall gibt es jedoch komfortable DVB-C-Receiver wie den Technisat Technistar K4 Isio*, die für Preise zwischen 100 und 150 Euro erhältlich sind. Wenn man auf eine andere Empfangsmethode umsteigt, kann man das Thema Kabel-Receiver ohnehin vergessen. 

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