Shoppen bis der Einkaufswagen überquillt – Impulskäufe
Therapeut: „Was machen wir also, wenn wir traurig sind?“ Ich: „Einfach eine Apple Watch in den Warenkorb legen?“ Therapeut: „Ähm. Nein!“
Ein Witz, der auf Twitter oft zu finden ist. Leider nicht lustig, sondern einfach nur wahr. Der digitale Frustkauf betrifft mehr Senioren, als man denkt.
Bisher habe ich immer über meine Frau gelacht, die unser Haus mit Kleidung überflutet. Aber jetzt hat es auch mich erwischt.
Natürlich kaufe ich nur Dinge, die ich brauche. Klar, nicht jeder weiß sofort, was er mit dem sechsten Campingführer Nordeuropa anfangen soll. Aber was ist, wenn ich mal auf den Lofoten campen will und alle Reiseführer ausverkauft sind?
Mein neuer Lichtwecker mit den 20 verschiedenen Farbtönen für den biorhythmisch perfekten Sonnenaufgang hat bei meiner Frau schon für einige spöttische Kommentare gesorgt. Bedauerlicherweise hat sich das morgendliche Aufwachen trotz des versprochenen Glückshormon-Festivals nicht so toll angefühlt, da meine Prostata mich bereits vor dem ersten zarten Rotschimmer aus dem Bett treibt.
In meiner Bestellhistorie finden sich wasserdichte Laufschuhe (bedauerlicherweise bleibt der Schweiß drinnen), Stirntaschenlampen (für die nächtliche Jogging-Tour, die vielleicht mal stattfindet), Bose-Kopfhörer (nicht wirklich für den Sport geeignet, aber einfach cool) und ein Bauchgurt mit Energieriegeln.
Der Amazon-Algorithmus („andere Kunden kauften auch“) scheint mittlerweile völlig verwirrt zu sein, wenn er mich online entdeckt, sonst wären seine neuesten Empfehlungen für mich nicht „Ballonkatheder“, „Fensterreinigungsroboter“ und „Zuckerwattestäbchen“.
Also offen gestanden, ich habe echt meine Probleme mit dieser Apple Watch da oben. Aber sie kann den Sauerstoff im Blut messen, ein EKG machen und den Notruf rufen, wenn ich mal im Wald umkippe. Mein Kumpel Klaus hat auch eine, die uns beim Radfahren cool durch die Wildnis führt – da fühlt man sich als Mitfahrer schon etwas nackt auf dem Sattel, ohne das coole Teil. Leider ist das Ding ziemlich teuer. Und ich bin mittlerweile total pleite. Vielleicht brauche ich einen neuen Therapeuten.
Einen, der sagt: „Hey Uwe, sei ein Mann und kauf dir das Teil, es wird dich glücklich machen!“.