Darum ist ein eBook-Reader zum Lesen viel besser als ein Tablet
Ein E-Book-Lesegerät mit Ink Display verwendet elektronische Tinte, die wie echte Tinte auf Papier aussieht. Dadurch entsteht ein kontrastreiches und scharfes Textbild, das sich angenehm lesen lässt. Im Gegensatz dazu strahlt ein Tablet-Display Licht aus, was bei längeren Lesesitzungen anstrengend für die Augen sein kann. Das Ink Display ist auch im direkten Sonnenlicht gut lesbar, während ein Tablet-Display aufgrund von Spiegelungen oft schwer erkennbar ist. Außerdem verbraucht das Ink Display weniger Energie, was zu einer längeren Akkulaufzeit des e-book Readers führt. Und schließlich, da das Ink Display nicht reflektiert, kannst du es auch in dunklen Umgebungen ohne störende Blendungen verwenden.
Die E-Book-Reader werden allgemein als weitgehend ausgereift angesehen. Neue Modelle, die auf den Markt kommen, unterscheiden sich meist nur in Details wie schnelleren Prozessoren oder etwas mehr Speicherplatz von ihren Vorgängern. Es sei denn, es geht um die Displaytechnologie: Pocketbook hat bereits mit dem InkPad Color und dem Nachfolger InkPad Color 2 für Aufsehen gesorgt, da diese E-Book-Reader über neuartige Farbbildschirme verfügten. Nun präsentieren die Schweizer die dritte Generation – und landen damit einen Volltreffer, wie ein Test zeigt.
Der Pocketbook InkPad Color 3* sieht dem Schwarzweißmodell InkPad 4 zum Verwechseln ähnlich. Und auch die Qualität der Verarbeitung ist ähnlich gut: Nichts klappert oder knirscht und er fühlt sich angenehm an. Dank seiner kompakten Größe liegt der Color 3 prima in der Hand und kann sowohl per Touchscreen als auch mithilfe von vier physischen Tasten sehr bequem bedient werden. Außerdem verfügt er über Bluetooth zur Verbindung mit kabellosen Kopfhörern; alternativ gibt es einen eingebauten Lautsprecher für Musik oder Hörbücher in ordentlicher Klangqualität. Mit einem fest verbautem Datenspeicher von 32 Gigabyte dürfte der Großteil der Nutzer zufriedengestellt sein, da dieser Platz für Hunderte digitale Bücher bietet. Wer noch mehr Platz benötigt, muss jedoch auf eine Cloud ausweichen, da das InkPad Color 3 keinen Steckplatz für eine Speicherkarte hat.
InkPad Color 3: Bequemes Lesevergnügen
Der InkPad Color 3* wird von einem nicht genau spezifizierten Quad-Core-Prozessor von Pocketbook angetrieben, der mit 1,8 Gigahertz getaktet ist. Und das macht sich sofort bemerkbar: Alles läuft flüssig geschmeidig, sogar die Menüs sind schnell – super! Pocketbook hat auch die Benutzerfreundlichkeit verbessert und ein wirklich gelungenes Betriebssystem entwickelt, das selbst für Anfänger keine Probleme bereitet.
Dies betrifft auch die Lese-Funktionen: Die Schriftgröße kann stufenlos eingestellt werden; man kann Textpassagen markieren oder Fremdwörter nachschlagen. Dafür können viele Lexika aus dem Internet heruntergeladen werden. Endlich richtig bunt! Die zentrale Frage bei E-Book-Readern lautet natürlich immer: Wie gut ist das Farbdisplay? Antwort: Es ist sehr gut beim InkPad Color 3*! Während die Farben in den ersten beiden Generationen noch etwas blass waren, kommen Comics oder Buchillustrationen auf dem Color 3 wirklich zur Geltung:
Alles wirkt knackiger und detaillierter beim InkPad Color 3*, manchmal sogar etwas zu betont – aber das stört kaum. Das liegt an der neuen E-Ink-Kaleido-3-Technik mit einer höheren Auflösung von 150 dpi in Farbe; im Schwarzweiß-Modus erreicht der Color 3 sogar eine Auflösung von 300 dpi. – Klingt alles wie eine Alternative zum Tablet? Vorsicht: Der Pocketbook darf keinesfalls mit einem iPad oder einem anderen Tablet verglichen werden. Die Farbwiedergabe bleibt weiterhin auf 4.096 Farben beschränkt, während ein Tablet Millionen von Farben anzeigen kann.
Ein E-Book-Reader ist also kein Ersatz für ein Tablet und auch nicht als solcher gedacht; die Technik ist zu begrenzt dafür. Pocketbook InkPad Color 3: Ohne Mängel Ansonsten gibt es nichts auszusetzen: Texte werden scharf und kontrastreich angezeigt, das Hintergrundlicht beleuchtet den Bildschirm gleichmäßig und dank der einstellbaren Farbtemperatur des Smartlights lässt sich angenehm lesen.
Wer faul ist, kann sich Bücher sogar vorlesen lassen – dafür gibt es beim InkPad Color 3*eine Text-to-Speech-Funktion. Das funktioniert ordentlich, obwohl die Stimme manchmal etwas künstlich und abgehackt wirkt. Aber das sind nur Kleinigkeiten zum Meckern. Auf jeden Fall positiv anzumerken: Pocketbook verzichtet weiterhin auf einen Shop- oder Registrierzwang und unterstützt alle gängigen E-Book-Formate problemlos. Und das Beste daran: Der Color 3 hält bei normaler Nutzung mehrere Wochen mit einer einzigen Akkuladung durch.
Viele Extras inklusive
Was bietet der InkPad Color 3* sonst noch? Zum Beispiel kleine Spiele (wie Schach, Solitaire und Sudoku), einen Audioplayer zum Abspielen von Musik oder Hörbüchern sowie die Möglichkeit zur Synchronisierung von E-Books über Cloud-Dienste wie Dropbox und eine App für Onleihe, also dem Ausleihen von E-Books aus öffentlichen Bibliotheken. Fazit: Der Mit dem InkPad Color 3* hat Pocketbook einen Volltreffer gelandet, der sich ganz oben in der Bestenliste einordnet: Neben einem ausgereiften, schnellen und sehr benutzerfreundlichen E-Book Reader gibt es endlich auch ein „erwachsenes“ Farbdisplay, das den wesentlichen Unterschied zum Vorgängermodell ausmacht. Allerdings ist dieser Luxus mit einem Preis von über 300 Euro nicht gerade günstig.